Das Erfahren von sinnvoller Architektur im Alltäglichen ist nicht zu unterschätzen. Eine Werkhalle als monolithischer Körper aus unbewehrtem Leichtbeton, der Fenster und Öffnungen paradigmatisch thematisiert, steht erfahrbar für Sinnhaftigkeit, Verantwortung, Nachhaltigkeit und Innovation im Alltag. Die Besonderheit in diesem Projekt war es, die statischen, wärmetechnischen und schallschutzrelevanten Anforderungen, die an eine moderne Produktionsstätte gestellt werden, nachhaltig zu erfüllen und gleichermaßen die Nutzbarkeit der Produktion nicht einzuschränken. Zudem war der Wunsch des Bauherren, seinen innovativen Fassadenbaubetrieb durch ein entsprechend qualitätvolles, modernes und ausdrucksstarkes Gebäude zu repräsentieren sowie seinen Mitarbeitern hochwertige Arbeitsplätze zu bieten. Hierbei wurde in enger Zusammenarbeit eine unbewehrte Leichtbetonbauweise mit Sichtbetonoberfläche entwickelt, die ein stützenfreies Tragwerk trotz großer Spannweiten ermöglicht.
Beim Bau einer neuen Produktionshalle der Fenster- und Fassadenbaufirma Rossmanith in Heidelberg haben Bauherrschaft und Architekturbüro ihren hohen Qualitätsanspruch an das Projekt mehr als nur eingelöst. Der Bau steht für Präzision, das Ausreizen moderner technischer Möglichkeiten und ästhetische Prägnanz. Und obwohl die Produktionshalle die bis dahin in dem kleinen Quartier aus Wohn- und Gewerbebauten üblichen Maße sprengt, ist sie nun zu seinem Anker und gewissermaßen der „guten Adresse“ geworden: Ein mit den Außenflächen bündiges übergroßes Schaufenster lässt einen Blick in die stützenfreie Halle zu. Den maximalen Kontrast dazu bildet die 137 Meter lange, vollkommen geschlossene Gabionen-Wand aus Basaltsteinen, die das Grundstück an seiner Längsseite zum öffentlichen Raum hin abschottet. Im Inneren des Geländes entsteht dadurch ein räumlich gefasster Hof, der über eine Vielzahl von Toren mit der Produktionshalle verbunden ist. Eine formale Strenge ist der Ästhetik des zehnachsigen Gebäudekörpers nicht abzusprechen. Um die architektonische Grundidee eines radikal monolithischen Baukörpers umzusetzen, musste Pionierarbeit ohne Kompromisse geleistet werden. So sind die Ultraleichtbeton-Wände Tragwerk und Hülle in einem und die räumliche Aussteifung erfolgt über die Dachkonstruktion aus vorgefertigten Modulen. Mit hoher Risikobereitschaft und großen Ambitionen entstand ein Neubau mit bemerkenswerter architektonischer Ausdruckskraft und gekonnter handwerklicher Ausführung.