Das Stadthaus aus der Jahrhundertwende mit vier Wohneinheiten ist Teil eines denkmalgeschützten Ensembles im Freiburger Stadtteil Wiehre. Die Bauherrschaft, eine Familie mit zwei Kindern, wünschte sich mehr Wohnraum und eine Verbindung zum Garten.
In Absprache mit dem Denkmalamt konnte das Erdgeschoss mit dem Souterrain verbunden, der alte Schuppen abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt werden.
Die denkmalgeschützte Grundstruktur der Räume im Erdgeschoss und Souterrain, wie auch das ursprüngliche äußere Erscheinungsbild wurden beibehalten und behutsam saniert. Eine historische Verbindung zwischen Erdgeschoss und Souterrain wurde durch den Einbau einer neuen Treppe wiederhergestellt.
Der Ersatzneubau aus Sichtbeton, bildet bewusst einen Kontrast zum Bestand. Die Übergänge von Alt und Neu sind klar ablesbar, unterstützt durch die Reduktion auf wenige Materialien. Die Küche mit Essplatz bildet den neuen Mittelpunkt an der Schnittmenge von Innen- und Außenraum.
Der Beitrag steht für die gelungene Zusammenlegung einer Wohneinheit im Erdgeschoss mit einem umgebauten Souterraingeschoss in einem denkmalgeschützten Ensemble. Durch die Umnutzung wurde zusätzlicher Wohnraum geschaffen. Die Räume im Erdgeschoss bleiben bei minimalem Eingriff in den historischen Bestand weitgehend unverändert. Dort wurde behutsam mit der vorhandenen Substanz umgegangen.
Im Untergeschoss fand hingegen eine großzügige Öffnung in den Außenbereich statt. Zugleich stellt der Bau eine gelungene Verschmelzung von Außen- und Innenraum dar. Der Umbau wurde mit hohem Aufwand und starkem Blick für Details vollzogen. Dabei sind die neu ergänzten Elemente in ihrer Formensprache sehr reduziert und nehmen sich gegenüber der historischen Substanz respektvoll zurück. Die durch große Fensterfronten erzielte offene Anmutung rechtfertigt den hohen Aufwand – der Eindruck eines Souterrains ist beinahe aufgehoben.