Zukunftsfähiger, nachhaltiger und bezahlbarer Wohnraum: Das Wohnquartier Calw, bestehend aus vier Holzgebäuden, ist ein Musterbeispiel für nachhaltigen und bezahlbaren Wohnraum mit hoher architektonischer und konstruktiver Qualität. Insgesamt 32 Wohnungen unterschiedlicher Größe werden durch Gemeinschaftsfunktionen im Innen- und Außenraum ergänzt und schaffen vielfältige soziale Interaktions- und Kommunikationsmöglichkeiten für eine lebendige Nachbarschaft. Die vier Baukörper gruppieren sich um einen zentralen Innenhof und bilden mit geschwungenen Balkonen und abgerundeten Gebäudeecken eine ausdrucksstarke gestalterische Einheit. Versätze und Drehungen zueinander erzeugen trotz hoher Dichte abwechslungsreiche Durchblicke in die umgebenden Nadelholzwälder und ermöglichen eine hohe Aufenthaltsqualität für alle Bewohner.
Schon beim Ankommen merken wir, hier ist etwas anders im Wohnbaugebiet am Wimberg, geprägt von Geschosswohnungsbauten und Einfamilienhausanlagen – und zwar im Positiven. Der Hoffnungsort Calw mit seinen vier gleichartigen Wohnbauten ähnelt einer sich geschickt nach Süden hin öffnenden Wagenburg. Durch die Gebäudestellung ergeben sich gut geschnittene, zur Gemeinschaft einladende Außenräume sowie angenehme Zugangssituationen. Zentral und geschützt eine steinerne Sitzmulde als gemeinsamer Treffpunkt der Hausgemeinschaften, im Süden das Logo mit Spielplatz, flankierend Ost und West Stellplätze für Fahrräder und Autos. Die vier Häuser sind in sozial, ökologisch und ökonomisch nachhaltiger System- und Holzbauweise gefertigt, verfügen über barrierefreie Erdgeschosse, haben Solaranlagen auf den Dächern und entsprechen dem Standard eines KfW 55-Effizienzhauses. Die Architektur erscheint der Aufgabenstellung angemessen. Material, Formsprache und Details sind gekonnt eingesetzt, die Grundrisse funktional und flexibel. Im Gespräch mit der Standortleitung konnten wir die positive Atmosphäre sowie den regen Austausch der Gemeinschaft auf den Freiflächen und Balkonen miterleben, ein starkes Stück Baukultur.