Das Wohngebäude Rennwegdreieck mit 49 Wohnungen, einer Gewerbeeinheit und Indoorspielplatz im Erdgeschoss, in zentrumsnaher Lage in Freiburg-Herden, entstand auf einem dreieckigen verkehrsumringten Inselgrundstück. Der Solitär orientiert sich an den bestehenden Fluchten und Höhen der benachbarten Gebäude und kann sich so, vertikal und horizontal verankert, gegenüber dem Verkehrsfluss behaupten. Das dreieckige Gebäude mit zentralem Treppenhaus wird aufgrund von Knicken, Erkern und gekappten Spitzen zu einem facettierten Baukörper.
Atriumartige Flure auf den einzelnen Etagen laden zum nachbarschaftlichen Treffen und Miteinander ein. Durch Loggien wird eine zur Straße orientierte Frontalität der Wohnungen gebrochen. Nun eröffnen sich für die angrenzenden Wohn- und Schlafzimmer seitliche Blickbezüge.
Im Gebäude entsteht durch den Verbund von öffentlich geförderten, freifinanzierten Mietwohnungen und Eigentumswohnungen eine lebendige und soziale Vielfalt.
Das Haus Rennwegdreieck überzeugt schon dadurch, wie selbstverständlich es auf seinem so gar nicht selbstverständlichen Standort steht. Eine Verkehrsinsel zwischen drei Straßen als urbane Baulandreserve zu erschließen, ist ein eminent zukunftsweisendes Thema. Aber das Haus macht aus seiner Aktualität kein Spektakel, sondern wirkt auf unaufgeregte Weise zeitlos. Dieser Eindruck ergibt sich aus Materialität, handwerklicher Anmutung und Formensprache, wobei es ohne historisierende Stil-Zitate auskommt, sondern ganz aus der Aufgabe heraus entwickelt erscheint. Die facettierte Fassade mit ihren dreieckig auskragenden Loggien erweist der Architektur des Expressionismus Reverenz, ist in erster Linie aber eine Weiterung der intelligenten Wohnungsgrundrisse rund um das zentrale Atrium. Dazu imponiert die Funktionsmischung mit Gewerbe und Indoor-Spielplatz und ein hierarchiefreier Mix aus gefördertem Wohnungsbau und Wohneigentum, der das Gebäude nicht in Zonen verschiedener Wertigkeiten aufteilt, sondern aus einem solidarischen Guss dastehen lässt.