Aufgrund geringer Bodenreserven und damit einhergehender stark steigender Bodenpreise, entwickelten wir die Idee ein Bürogebäude zu entwerfen, welches bei einer zukünftigen Anpassung des Flächennutzungsplans mit wenigen Eingriffen auf Ausbauebene zu einer variablen Anzahl an Wohnungen umgebaut werden kann. Um langfristig flexible Büro- und Wohnungsgrößen, auch über das eigentliche Geschoss hinaus zu ermöglichen, wurde eine außenliegende Erschließung im Nordosten, der Erschließungsstraße zugewandt, integriert. Das auskragende, halbrunde Treppenpodest bricht die klare Geometrie des Volumens, markiert die Zugänge zu den einzelnen Nutzungseinheiten und dient als Kommunikator in den umgebenden Stadtraum. Mit einem 5x5m Tragraster transformiert sich das Gebäude von der geschlossenen Wandscheibe im Norden, über eine freistehende Wandscheibe im Zentrum, hin zu einer offenen Stützenstruktur im Süden mit angrenzendem, großzügigem Außenbereich.
Das Gebäude in einem Gewerbegebiet wurde zweigleisig geplant, theoretisch wäre eine Umnutzung zu privatem Wohnraum möglich. Die Bauaufgabe eines mehrgeschossigen Büroraums für unterschiedliche Unternehmen ist vergleichsweise einfach gelöst. Zugleich finden sich schöne Details in der Öffnung des Gebäudes, aber auch im Spiel zwischen offenen und geschlossenen Bereichen sowie in den runden Formen des Baus.
Die Identität des Gebäudes wird durch seine offene, halbrunde Erschließung geprägt. Das Gebäude schafft es, mit nur wenigen Elementen seine Präsenz auszudrücken. Noch dazu an einem Ort, der von weitgehend anspruchslosen Gewerbebauten unterschiedlicher Dekaden dominiert ist. Der einfache Rohbau, der eher wirtschaftlich konzipiert sein dürfte, überrascht umso mehr mit seiner Eleganz und Raffinesse.