Werkhalle Beznerareal

Auszeichnungsjahr · 2020
Standort · Holbeinstraße 30/1
88212 Ravensburg
Architekt · bächlemeid architekten stadtplaner bda Karin Meid-Bächle und Martin Bächle (www.baechlemeid.de)
Bauherr · Reisch Projektentwicklung GmbH & Co. KG
Fotograf · Anja Köhler I andereart.de (Bild 1) Roland Halbe (Bild 2)

Würdigung der Jury

Wenige Bestandssanierungen beeindrucken derart überzeugend wie die der alten Werkhalle am Beznerareal. Mit geradezu behänder Leichtigkeit und Ungezwungenheit werden ganze Fassadenseiten des historischen Gebäudes durch markant geschichtet und geschalte Sichtbetonwände mit neuen Öffnungen und fein detaillierten Verglasungen ersetzt und dennoch scheinen Alt und Neu geradezu ineinander zu fließen und sich in ihrem Nebeneinander gegenseitig zu überhöhen. Die 1901 erbaute ehemalige Maschinenfabrik wird mittels sensibler Revitalisierung in ein Loft für selbstständige Kreativschaffende verwandelt. Eine weitläufige, stützenfreie und lichtdurchflutete Fläche in der Gebäudemitte schafft an zentraler Stelle eine multifunktional bespielbare Fläche an deren Längsseiten Arbeitsflächen des Coworking Space so angeordnet sind, dass diese wahlweise optimal von den großzügigen, stimmig sanierten Altbaufensterflächen oder aber über die gut gesetzten neuen Öffnungen belichtet werden können. Überzeugend werden spiegelbildlich, jeweils an den Stirnseiten, zwei Einbauten aus Sichtbeton für funktionale Räume wie Treppen, Teeküchen, Sanitär- oder Lagerräume eingefügt, die nicht zuletzt Dank ihrer ruppigen Rohheit in keinerlei Konkurrenz zu den ebenfalls weitestgehend roh belassenen Bauteilen des Bestandes stehen. Die Treppen dort führen zu zwei längs angeordneten Galerieflächen des Bestandes mit weiteren Arbeitsplätzen. Kleinere, geschützte Lese- und Ruhebereiche in den Gebäudeecken bieten notwendige Rückzugsräume. Programm und Form überzeugen vollendet.

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